Handelspolitik

Die AVE engagiert sich für die Interessen der importierenden Einzelhandelsbranche in Deutschland und setzt sich für einen freien Welthandel und offene Märkte ein. Unsere Mitgliedsunternehmen informieren wir regelmäßig und frühzeitig über aktuelle Entwicklungen in der Handelspolitik und zeigen ihnen mögliche praktische Konsequenzen für die Branche auf.

Multilaterale Vereinbarungen sehen wir im Welthandel als den Königsweg an: Nur diese können den internationalen Handel durch eine Harmonisierung der nationalen Handelsregeln spürbar vereinfachen und damit kostengünstiger gestalten. Angesichts des aktuellen Stillstands der multilateralen Verhandlungen im Rahmen der WTO (Welthandelsorganisation) befürworten wir jedoch die ambitionierte Handelspolitik der Europäischen Kommission, die den Abschluss bilateraler und plurilateraler Freihandelsabkommen anstrebt. Im Sinne einer Vereinfachung des internationalen Handels unterstützen wir den Abbau von Handelshemmnissen und bringen uns aktiv, etwa im Rahmen der nationalen Allianz für Handelserleichterungen oder durch eigene Projekte in Entwicklungsländern ein.

Protektionistische Tendenzen in der Handelspolitik lehnen wir ab und fordern eine Anwendung der handelspolitischen Schutzinstrumente mit Augenmaß. Dabei sind Transparenz und Vorhersehbarkeit der Antidumpingverfahren unerlässlich, um die Belastung der betroffenen Importeure möglichst gering zu halten. Die AVE informiert und unterstützt ihre Mitglieder beim Austausch mit den maßgeblichen politischen Entscheidern, um die Verhängung von Antidumpingzöllen auf ein Minimum zu begrenzen.

 

Aktuell: Nachhaltigkeitsaspekte in Freihandelsabkommen

Im Juli 2017 hat die Europäische Kommission mit einem sogenannten Non-Paper die Debatte zur zukünftigen Gestaltung von Nachhaltigkeitskapiteln in Freihandelsabkommen eröffnet. Die AVE hat sich mit einer Stellungnahme an dieser Diskussion beteiligt. Wir befürworten grundsätzlich eine an Werten und Prinzipien orientierte Handelspolitik. Daher halten wir es für wichtig und richtig, dass künftige Freihandelsabkommen auch Bestimmungen zur Nachhaltigkeit enthalten. Dabei muss aber mit Augenmaß vorgegangen werden, damit diese Bestimmungen nicht zu einer übermäßigen Belastung der Wirtschaft führen.

AVE-Position zur künftigen Gestaltung von Nachhaltigkeitskapiteln in Freihandelsabkommen

Murat Özdemir

 

Leiter Außenwirtschaft und Zoll
Telefon: +49(0) 30590099-616
murat.oezdemir[at]ave-intl.de